Mamiya RZ67

Nun besitze ich also auch eine Mamiya RZ67 Pro II. Den Body habe ich einem ehemaligen Berufsfotografen abgekauft, der ihn als Ersatzbody bei Produktionen dabei hatte. Deshalb ist das Schätzchen wenig benutzt worden. Alle Funktionen sind voll gegeben und ich habe ein ganzes Set erworben, inkl. Rucksack, Body, Telekonverter 1,4x, 120er Filmback und Schachtsucher. Dabei waren auch ein paar Filme, die aber bereits in den Jahren 2001-2003 abgelaufen waren. Ich habe mir dann später mal den Spaß gemacht, das alte Material zu belichten und zu entwickeln, aber da kam am Ende nichts Vernünftiges bei raus.

Objektiv

Was noch fehlte, war ein Objektiv. Diese Mamiya-Linsen bekommt man zwar im eHafen, aber fast überwiegend kommen die dann aus Japan, denn dort ist der Markt für dieses Equipment deutlich größer. Ich hatte bei diesem Kauf Glück und die Linse war wirklich in einem sehr guten Zustand. Es handelt sich um das legendäre 110mm f2,8 Objektiv, allerdings ohne die „W“-Kennung. Der einzige Unterschied zu der W-Ausführung sind die fehlenden Zwischen-Rastungen am Blendenring, aber wenn man damit vorsichtig umgeht, bleibt die Einstellung auch so gut fixiert.

Erste Tests

Nachdem ist die 6V-Batterie erneuert hatte, funktionierten neben dem Not-Modus, der mit einer 1/400 sec. arbeitet, auch andere Zeiten. Um die LED-Anzeigen im Sucher zu testen, musste ich tatsächlich erstmal einen Film einspulen, damit die volle Funktionalität gegeben ist.

Eigenschaften

Das Auslösegeräusch ist nichts für Street-oder Wildlife-Fotografen! Es ist ein unüberhörbares „Klunck“, das durch den großen hochklappenden Spiegel, den Hilfsverschluss und den eigentlichen Objektiv-Verschluss entsteht. Der Schachtsucher hat eine große und sehr helle Mattscheibe samt integrierter Lupe, so dass das Fokussieren auch bei Tageslicht sehr einfach ist und richtig Spaß macht. Abgesehen von meiner Voigtländer Brillant ist dies wohl das hellste Sucherbild aller meiner Schachtsucher-Kameras.

Handhabung und Fokus

Die Fokussierung erfolgt durch zwei große Ränder-Räder rechts und links am Body, mit denen man einen Balgen nach vorne heraus fährt. Denn die Objektive sind in Standard-Einstellung alle auf unendlich gerechnet. 

Das Back lässt sich durch Umlegen eines Schalters um 90° rotieren, so dass man im laufenden Betrieb die Bild-Orientierung wechseln kann. Es können auch andere Backs verwendet werden, z.B. 6×6. Das macht in meinem Fall aber keinen Sinn, denn ich habe genug Kameras, die in diesem Format aufnehmen und die Mamiya hatte ich auch speziell für 6×7 gekauft.

Den ersten S/W-Film, den ich belichtet und entwickelt habe, hängt nun zum Trocknen. Ich hatte aber schon mal geschaut und die Negative sehen sehr gut aus. Der Ruf, der der Kamera vorauseilet – nämlich eine hervorragende Bildqualität zu liefern – scheint sich also zu bewahrheiten.

Gewicht: Die Kamera wiegt mit dem Schachtsucher, dem 110er Objektiv und dem Filmback gute 2,4 kg und ist damit nichts für lange Märsche oder Wanderungen. Es handelt sich eben um ein Profi-Gerät, das für das Studio konzipiert wurde. Allerdings wurde sie von bestimmten Fotografen auch on Location verwendet und das habe ich auch vor.

Qualität

Um aber Bilder in der Qualität eines Vincent Peters zu erzeugen, braucht es natürlich mehr als nur einer RZ67 und eines Fresnel-Vorsatzes. Ich habe aber bereits mit dem Bowens-Vorsatz experimentiert und einige Bilder mit hartem Licht gemacht, was eigentlich bisher untypisch für mich ist. Die Ergebnisse gefallen mir aber und ich werde weiter damit shooten und ausprobieren. Nun ist es wichtig, Konzepte zu entwickeln und Strecken zu fotografieren. Das wird meine Fotografie sicher weiter bringen. 

Großformat-Fotografie

 

Großformat-Technik

Nach meinen Ausflügen in die analoge Kleinbild- und Mittelformat-Fotografie habe ich Mitte letzten Jahres (2022) das Portfolio abgerundet. Ich fotografiere nun auch im Großformat 4×5“. Dafür habe ich mir eine alte aber dennoch intakte Linhof Technika III mitsamt  eines 150mm Objektivs mit Lichtstärke 4,5 gekauft. Dies entspricht etwa einem 50mm-Objektiv an einer Kleinbild-Kamera. Das Baujahr der Kamera lässt sich mittels Seriennummer auf die Jahre 1951/1952 eingrenzen. Bei so altem Equipment ist klar, dass man zusätzliches Geld für die Wartung investieren muss.

Da der Balgen, sowie die Mechanik inklusive Standarten noch komplett intakt sind, musste lediglich das Objektiv mitsamt des anmontierten Zentral-Verschlusses in die Wartung gegeben werden. Glücklicherweise ließen sich auch noch Ersatzteile für den alten Verschluss auftreiben. Dadurch funktioniert nun auch die Blitzsynchronisation per Kabel wieder.

Objektive und Verschlüsse

Um den Objektiv-Park abzurunden habe ich zusätzlich zum 150er auch noch ein 90mm Weitwinkel und ein 270er Tele erworben. Das Tele hat ein Eigengewicht von fast einem Kilo und ist schon recht schwer. Auch diese beiden Objektive mussten mitsamt der Verschlüsse gewartet werden, da sich die Zeiten aufgrund der Verharzung der Schmierstoffe deutlich verändert hatten. Da nun alles auf Stand ist, kann ich also aus dem Vollen schöpfen und mein komplettes Equipment ist uneingeschränkt einsetzbar.

Warum?

Warum das Ganze? Das ist eine gute Frage! Ich vermute, mein Antrieb in dieser Sache war es, zu den Wurzeln der Fotografie zurück zu kehren. In unserem digitalen Zeitalter wird ja in der Regel immer mit dem gerade neuesten Equipment in der Fotografie gestartet. Das war bei mir nicht anders, aber ich hatte meine erste Berührungspunkte mit analoger Technik (KB und Polaroid) ja schon in den 70ern. Vielleicht war auch das ein Grund, wieder auf Film zu shooten.

Was ist anders?

Wenn man Großformat-Fotografie betreibt, braucht man Zeit und Geduld. Man lernt, die Kameratechnik von Grund auf zu verstehen. Es wird grundsätzlich ab Stativ fotografiert, denn solche Sachen wie Bildstabi oder IBIS gibt es halt nicht. Zwar wäre es mit der Linhof als Laufboden-Kamera auch möglich, aus der Hand zu fotografieren, aber das führt schon zu einem erhöhten Ausschuss aufgrund der technischen Einschränkungen. So haben die Verschlüsse der Objektive einen recht begrenzten Zeiten-Bereich von B/T bis hin zu 1/125 sec und die eingesetzten Filme haben in der Regel einen niedrig bis allenfalls mittel ausgeprägten ISO-Wert von 25-400. Schnelle Bewegungen oder gar Sport-Fotografie kann man damit getrost vergessen, aber alle statischeren Dinge wie Architektur, Stillleben oder Portrait eignen sich hervorragend (nach entsprechendem Briefing der Modelle). Interessant wird es, wenn man die Verstellmöglichkeiten der Fachkamera nutzt, denn mit einer fest konfigurierten Kamera sind solche Dinge wie die Korrektur von stürzenden Linien oder die Anwendung des Scheimpflug nicht möglich. Abhilfe können Tilt-/Shift- oder Effekt-Objektive bringen; die finden sich aber in den wenigsten Foto-Taschen.

Möglichkeiten

Ich beginne langsam, die Möglichkeiten der Verstellungen zu nutzen, muss aber hin und wieder noch Lehrgeld zahlen. Viele Dinge sind im Großformat extrem gewöhnungsbedürftig. So z.B. die Scharfstellung auf der Mattscheibe mit Lupe (unter einem Tuch), das Spiegel- und Seitenverkehrte Mattscheibenbild und die eingeschränkte Nutzung des Entfernungsmessers. Einen eingebauten Belichtungsmesser gibt es natürlich nicht, so dass man lernt, den Handbelichtungsmesser korrekt zu bedienen – dass Zonensystem von Ansel Adams lässt grüssen.

Filme und Entwicklung

Auch das Einfädeln der Planfilme in die Kassetten im Dunkelsack und den nach der Belichtung umgekehrten Workflow mit dem Einschieben der Negative in die Entwicklungsspirale sind echte Highlights. So etwas kann man sich bei der ausschließlichen Nutzung von digitalen Kameras überhaupt nicht vorstellen.

Ich hatte mir außerdem immer geschworen, dass ich zwar Fotograf bin, aber niemals Chemiker sein werde. Aber wie das so ist, wenn man Planfilme zur Entwicklung weg schicken müsste und die Entwicklung zudem noch recht teuer ist; vom anschließenden Hires-Scan ganz abgesehen…  So habe ich nun also doch eine Negativ-Entwicklungsumgebung zu Hause, wenn auch im minimalistischen Stil mit Dunkelsack statt Dunkelkammer, Entwicklerdosen auf manuellem Roller und der entsprechenden Chemie. Entwickelt habe ich bisher Kleinbild-, Mittelformat- und Planfilme mit der Schwarz-/Weiß- und Color-Entwicklung. Bei Color halte ich die erhöhte Temperatur der Chemie in einem günstig erstandenen Sous-Vide-Garer konstant. Auch mit der sogenannten Umkehr-Entwicklung, die sehr differenzierte Grautöne erzeugen kann, habe ich bereits experimentiert. Diese Variante gefällt mir von den Ergebnissen her sehr gut, wenn auch der Aufwand mit 5 verschiedenen Bädern recht hoch und Zeit-intensiv ist.

Fazit

Die Großformat-Fotografie wird meinen fotografischen Workflow nicht ablösen, sondern ergänzen und die Kommunikation mit älteren, erfahrenen (Profi-)Fotografen wird einfacher, weil man weiß, wovon man spricht. So bereits geschehen auf dem Portrait-Workshop mit Anatol Kotte in Hamburg, den ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann.

Was bleibt als Ausblick? Ich werde die Großformat-Kamera vorzugsweise mit S/W-Film nutzen, da die Ergebnisse der Umkehrentwicklung überzeugend sind. Hinzu wird das weitere Experimentieren mit verschobenen Schärfe-Ebenen kommen und die Blitz-Fotografie im Studio.

 

Nun auch Mittelformat!

Nachdem ich lange überlegt hatte, auch noch in das analoge Mittelformat einzusteigen, ist es nun geschehen: Ich habe zusätzlich eine gebrauchte Mittelformat-Kamera angeschafft. Die Wahl fiel auf eine Pentacon Six TL.

Diese Kamera ist eine Spiegelreflex-Kamera aus ehemaliger DDR-Produktion, die entweder mit Schachtsucher oder TTL-Prisma betrieben werden kann. Ich habe ein gebrauchtes Prisma hinzu gekauft, um den Vorteil des integrierten Belichtungsmessers nutzen zu können.

Die Cam ist wertig verarbeitet und liegt gut in der Hand. Auf Grund des Formats und der größeren Antauteile ist sie allerdings auch recht schwer. Ausgestattet ist sie mit einem 80mm/2,8 Zeiss Jena Biometar Normal-Objektiv. Als Option für spätere Umrüstungen stehen ein Weitwinkel- und mehrerer Teleobjektive zu Auswahl.

Nachdem ich den ersten 120er Film im Studio verschossen hatte und die Entwicklung beim Labor meines Vertrauen erfolgt war, konnte ich sofort erkennen, dass die Belichtungszeiten nicht stimmen und justiert werden mussten. Ich habe die Cam deshalb zur Reinigung und neu Schmierung/Wartung geschickt. Dies war auf Grund des Alters der Kamera und der Schmierstoffe allerdings auch zu erwarten.

Ich bin nun gespannt, wie sich die Belichtungszeiten nach der Wartung einpendeln werden. Es ist eine vollkommen neue Erfahrung, auch auf einen externen Bel.-Messer zurückgreifen zu müssen, um den internen zu „eichen“. Das ist eben analoge (und damit entschleunigte) Fotografie pur!

 

3. MeetUp auf Usedom

Im Dezember 2019 fand das dritte MeetUp auf Usedom statt. Nun schon fast traditionell in der ersten Dezember-Woche trafen sich wieder allerlei Fotografie-begeisterte Menschen im Hotel Baltic auf der schönen Insel Usedom.

Andreas Jorns hatte geladen und um die 160 kamen! Es gab wieder eine Menge Vorträge zu hören und zu sehen. Einiges davon mittlerweile sozial-/gesellschaftkritisch, so dass (zumindest) die Vortragsreihen den Status der reinen Fachvorträge verlassen haben. Nebenbei gab es verabredete und spontane Treffen kleiner Gruppen, um zu fotografieren, sich auzutauschen oder einfach zum Netzwerken.

Ein Highlight war natürlich wieder die Prämierung der besten zehn eingereichten Bilder. Die Gewinner erhielten als Preis ihre Bilder als Leinwand-Print in doch beträchtlicher Größe überreicht. Zudem wurde im Haus-eigenen Fotolabor wieder entwickelt und mit der Chemie hantiert.

Neu hinzu kam die Camera Minutera, eine große Platten-Kamera mit Naßentwicklungssystem als quasi Polaroid, ein am Strand aufgebautes Fotozelt zur Abschirmung des direkten Sonnenlichts, ein Leica-Stand bei dem man sich eine Kamera für ein paar Stunden ausleihen konnte, ein aufgebautes Indoor-Setting für Blitz-Fotografie und eine 3D-animierte Foto-Galerie, durch die man sich mit Hilfe von VR-Brille und 2 Hand-Aktoren bewegen konnte.

 

Ebenso neu für mich war die Möglichkeit, ausgiebig mit einem eigenen Model zu shooten. Ich hatte mir hierfür extra ein Model mitgebracht, so daß ich am Donnerstag und Freitag diverse Foto-Ideen indoor und auch outdoor umsetzen konnte. Da kein Zeitdruck aufkam (das Model stand mir am Do und Fr exklusiv zur Verfügung) war die Fotografie natürliche entspannter aber auch sehr viel kreativer als sonst. – Der Faktor Zeit ist bei einem kreativem Prozeß also nie zu unterschätzen!

Am Samstag stand dann ein Shooting mit der lieben Katha auf dem Programm, mit der ich schon so manches Shooting hatte. Immer wieder schön, kann ich nur sagen. Zusätzlich konnte ich am Samstag eine Leica M10-P mit 75mm-Objektiv testen. Dazu ging ich nach draußen, um ein bisschen Bäder-Architektur zu fotografieren. Erstaunlicherweise kam ich mit dem Messsucher und der manuellen Fokussierung von Anfang an gut zur recht, obwohl ich Brillenträger bin und die Brille beim Fokussieren absichtlich weggelassen habe – fast alle Aufnahmen waren scharf. Am Ende der Session machte ich am Strand noch ein paar Aufnahmen von meinem Model vor einem vom Wind aufgeblasenen Fallschirm, den jemand mitgebracht hatte.

Alles in Allem eine sehr kurzweilige Veranstaltung, auf der man durch den Blick über den eigenen Tellerrand hinweg sehr inspiriert wird und viel Neues lernen kann. Von Jahr zu Jahr kommen mehr Aktionen (teilweise auch ausserhalb der Reihe von Teilnehmern organisiert)  hinzu, so daß einem in diesen drei Tagen nie langweilig wurde.

Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder!

 

DSLR gegen Mirrorless 2.0

Nachdem ich die Z 6 nun in den verschiedensten Situationen getestet habe, gibt es mal wieder ein Zwischen-Fazit!

Studio-Betrieb: Alles wie gewohnt (1/160 sek., Start mit Blende 9 oder 11, ISO 100, etc.), nur das man vorher den Modus „Einstellungen auf Live-View anwenden“ ändern muss, damit man im abgedunkelten Studio etwas sehen kann. Den verbesserten Fokussier-Modus bei wenig Licht braucht man nicht, es sei denn, das Studio ist wirklich vollkommen dunkel. Die Ergebnisse stehen der DSLR-Fraktion in keinster Weise nach, die Bildschärfe ist teilweise besser, was möglicherweise mit den geringeren Erschütterungen beim Auslösen zu tun haben könnte, da der Spiegel nicht bewegt und abgebremst werden muss (ich fotografieren fast zu 100% aus der Hand). Vielleicht liegt es aber auch an dem konzeptionell besseren Autofokus…

Es kann aber sein, das man mal daneben liegt, insbesondere bei der Fokussierung aufs Auge, bei Offenblende und bei Verwendung einer kleinen Brennweite mit etwas höherem Abstand zum Motiv. Dann wird nämlich das Fokusmessfeld im Vergleich zum Fokus-Objekt (Auge) doch deutlich größer und umfasst dann nicht nur das Auge, sondern auch die Augenbrauen, Teile der Nase und das obere Jochbein. Eine Alternative ist dann tatsächlich das Nadelspitzen-Messfeld, das noch kleiner ist. Damit sitzt die Schärfe dann endgültig. Da heisst es weiterhin warten auf das für Mai ’19 angekündigte Firmware-Update, das endlich den Augen-Autofokus beinhalten soll.

Low-Light Performance oder zu deutsch: Rauschen Ja, das gibt es, sogar schon bei niedrigeren ISO-Zahlen (z.B. 400) und bei längerem Betrieb. Hier scheint sich der Sensor der Z 6 im Gegensatz zu der DSLR stärker aufzuheizen (was wohl auch an den deutlich längeren Betriebszeiten des Sensors durch den Live-View und die On-Sensor-Belichtungsmessung liegt). Jedenfalls ist das Luminanz-Rauschen im Vergleich stärker. Hier ist also mehr digitale Nacharbeit erforderlich. Bei längeren Shootings mit wenig Licht, kann die DSLR ihre Stärken ausspielen, weshalb ich sie in solchen Situationen immer mit dabei habe. Ich bin gespannt auf die weiteren Tests bei höheren Temperaturen im Sommer!

Bei Shootings mit ausreichend Licht (z.B. ISO 100 und Zeit und Blende im grünen Bereich) hat die Z 6 große Vorteile, wenn man mit lichtstarken Objektiven bei Offenblende unterwegs ist. Durch die bessere Fokus-Leistung muss nicht mehr so stark abgeblendet werden, wodurch das Bokeh nahezu perfekt ist. Natürlich hilft es auch hier, 1/3 oder 2/3 Blendenschritte herunter zu gehen, aber mehr ist wirklich nicht notwendig, sodass das Bokeh noch schön bleibt. In diesem Punkt gibt sie dem Portrait-Fotografen etwas mehr Spielraum, als die herkömmlichen DSLRs.

Die Kompatibilität mit meinen Objektiven ist jetzt zu 100% gewährleistet, da ich das 150-600 mit der Tamron Tap-In Console geflasht habe und nun ist alles OK. Ich habe bei der Verwendung der Nikkore und 3rd-Party Objektive bisher im Gegensatz zur DSLR kein unterschiedliches Verhalten feststellen können. Hier handelt es sich um den puren Investitionsschutz! Trotzdem wird es in Zukunft wohl auch mehr Z-Objektive in meiner Sammlung geben.

c u Jan


2. MeetUp auf Usedom

Nach dem letzten Jahr war Usedom wieder ein voller Erfolg! Dank der Hilfe eines Fotografen, der anderen im hauseigenen Fotolabor unter die Arme griff (auch mir), habe ich nun endlich mal einen Film selbst entwickelt! Und: Er ist sogar etwas geworden!

Gemacht habe ich die analogen Aufnahmen mit meiner Nikon F3T, direkt am Usedomer Strand.  Der ganze Entwicklungs-Workflow ist, wenn man den Entwickler und den Fixierer einmal angemischt hat, eigentlich recht schnell abzuarbeiten. Das einzig Nervenaufreibende ist das Warten auf die Trocknung (1 Nacht).

Ich war erstaunt, dass ich die Tätigkeiten im Dunkel-Sack doch recht schnell auf die Reihe bekommen habe (Film-Patrone öffnen, Enden abschneiden und Aufspulen). Das lässt hoffen! Allerdings wird das auf Dauer wohl nicht mein Hobby, dazu bin ich zu viel Fotograf und zu wenig Chemiker! Dazu gibt es dann ja noch die digitae Welt, die einiges einfacher macht…

Was gab es sonst noch auf der Insel.? Am Anreisetag war ich erstmal in Peenemünde im Museum (altes Kraftwerk). Dort wurden im 2. Weltkrieg die V-Waffen konstruiert und getestet. Der alte Kraftwerks-Bau ist irgendwie unheimlich, wäre aber eine super Location für Lost-Place-Shootings.

Leider fiel das gebuchte Model kurzfristig wegen Krankheit aus, aber es waren TfP-Modelle vor Ort, so dass ich immerhin drei kurze Shootings hatte. Auf Grund der Wetterlage fanden die Shootings im Zimmer statt und ich habe mit Fenster-Licht gearbeitet. So hätte ich mir das Mitschleppen des ganzen Blitz-Equipments eigentlich sparen können. Aber das weiß man ja vorher nicht. Nebenbei habe ich  interessante Vorträge gehört und viel mit netten Menschen gesprochen. Auch ein paar bekannte Gesichter waren diesmal dabei; mein Netzwerk wird größer…

Alles in Allem wieder eine gelungene Veranstaltung und so langsam fühle ich mich heimisch! Bis zum nächsten Jahr!

Jan

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